Nachdem wir uns in der Artikelreihe Access-Optionen alle Optionen von Access selbst angeschaut haben, werfen wir in diesem Artikel einen Blick auf die Optionen des VBA-Editors. Dieser Bereich ist, wenn Sie bereits einmal mit Visual Studio gearbeitet haben, ziemlich rudimentär. Das liegt daran, dass VBA einen sehr begrenzten Einsatzbereich hat – nämlich die Office-Anwendungen mit VBA zu programmieren. Dennoch gibt es einige sehr interessante Optionen, von denen Sie zumindest eine nach der Installation von Access genau ansehen sollten – mehr dazu im vorliegenden Artikel.
Öffnen der VBA-Optionen
Um die VBA-Optionen anzuzeigen, müssen Sie zunächst einmal den VBA-Editor öffnen.
Das gelingt am schnellsten mit einer der beiden Tastenkombinationen Alt + F11 oder Strg + G (dies aktiviert gleichzeitig den Direktbereich des VBA-Editors) vom Access-Hauptfenster aus.
Wird der VBA-Editor einmal angezeigt, finden Sie im Menü Extras den Punkt Optionen…, mit dem Sie den Dialog Optionen öffnen können (siehe Bild 1).
Bild 1: Aufruf der Optionen des VBA-Editors
Der Bereich Editor
Der erste Bereich, den Sie im Dialog Optionen vorfinden, heißt Editor und sieht wie in Bild 2 aus. Hier gibt es zwei Bereiche – Code-Einstellungen und Fenstereinstellungen. Wir schauen uns diese in den folgenden Abschnitten an.
Bild 2: Optionen des VBA-Editors, hier der Bereich Editor
Die Code-Einstellungen
Der Bereich Code-Einstellungen enthält die folgenden Optionen:
- Automatische Syntaxüberprüfung: Sorgt dafür, dass bei Eingabe fehlerhafter Zeilen eine Fehlermeldung erscheint.
- Variablendeklaration erforderlich: Wenn aktiviert, wird die Zeile Option Explicit in jedem neuen Modul eingefügt.
- Elemente automatisch auflisten: Sorgt für das Anzeigen einer Liste mit Eigenschaften oder Methoden.
- Automatische QuickInfo: Blendet eine Syntax-Information während der Eingabe von Methoden mit Parametern ein.
- Automatische Daten-Tips: Zeigt Variableninhalte beim Überfahren mit der Maus an.
- Automatisch Einzug vergrößern: Legt fest, ob bei Eingabetaste der Einzug der vorherigen Zeile übernommen werden soll.
- Tab-Schrittweite: Gibt an, wie viele Zeichen mit der Tabulatortaste übersprungen werden.
Die Option “Automatische Syntaxüberprüfung”
Die erste Option wirkt sich nur aus, wenn Sie eine Zeile eingeben und diese direkt beim Bestätigen der Zeile durch Verlassen der Zeile als fehlerhaft erkannt wird. Das ist zum Beispiel in Bild 3 der Fall.
Bild 3: Bei der Eingabe gemeldeter Syntaxfehler
Hier hat der Entwickler offensichtlich die Eingabe des Kommentarzeichens (‘) vergessen. Da der VBA-Editor die Zeile als fehlerhaft erkennt, zeigt er direkt eine entsprechende Meldung an und markiert den fehlerhaften Teil.
Wenn Sie die Option Automatische Syntaxüberprüfung nun deaktivieren, wird die Zeile immer noch rot markiert – allerdings erscheint keine Meldung mehr.
Wozu sollte man diese Einstellung nutzen wollen Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie Code von einer anderen Quelle wie etwa einer Webseite in das Modul hineinkopieren, der Formatierungsfehler enthält, können Sie die Zeilen einfacher korrigieren, ohne dass ständig Fehlermeldungen auftauchen.
Die Option “Variablendeklaration erforderlich”
Wenn Sie ein frisch installiertes Office-Paket haben, finden Sie diese Option als einzige der Optionen im Bereich Editor nicht aktiviert vor. Das trifft in der Entwicklergemeinde durchgängig auf Unverständnis, denn es kann sehr wichtig sein, dass diese Option aktiviert ist. Was für einen Unterschied macht das Wenn Sie ein neues Modul erstellen, beispielsweise mit dem Menübefehl Einfügen|Modul, erhalten Sie ein fast leeres Modul, das wie in Bild 4 aussieht.
Bild 4: Ein neu angelegtes VBA-Modul mit einer Anweisung
Anschließend aktivieren Sie die Option wie in Bild 5 gezeigt.
Bild 5: Aktivieren der Option Variablendeklaration erforderlich
Legen Sie nun erneut ein neues Modul an, sieht dieses wie in Bild 6 aus. Sie finden hier eine neue Zeile namens Option Explicit vor. Welchen wichtigen Unterschied macht es nun, dass sich Entwickler darüber wundern, dass diese Option nicht standardmäßig aktiviert ist
Bild 6: Nun erscheint eine Zeile mehr im neuen Modul.
Option Explicit sorgt dafür, dass Sie keine Variablen nutzen können, die nicht deklariert wurden. Als Beispiel schauen wir uns die kleine Prozedur aus Bild 7 an, wo wir der nicht deklarierten Variable intTest einen Wert zuweisen.
Bild 7: Die nicht deklarierte Variable wird als Fehler gemeldet.
Führen wir diese Prozedur aus, während im gleichen Modul die Anweisung Option Explicit steht, erhalten wir die im Bild sichtbare Fehlermeldung.
Sobald Sie die Anweisung Option Explicit entfernen und die Prozedur erneut ausführen, gibt es keine Fehlermeldung. Das Problem ist, dass es bei Verwendung nicht deklarierter Variablen zu Problemen kommen kann.
Es ist zum Beispiel nicht klar, welchen Gültigkeitsbereich die Variable dann abdeckt und ob sie nicht gegebenenfalls in anderen Prozeduren gesetzt wurde. Dies kann zu logischen Fehlern im Ablauf des Codes führen.
Deshalb sollte der erste Schritt nach Inbetriebnahme einer neuen Office- oder Access-Installation das Aktivieren der Option Variablendeklaration erforderlich sein. Sollten Sie eine Anwendung weiterentwickeln, für die dies nicht von Anfang so eingestellt war, enthält diese möglicherweise noch Module, in denen diese Zeile nicht enthalten ist.
Diese können Sie jedoch noch nachträglich hinzufügen. Sie sollten lediglich den Menübefehl Debuggen|Kompilieren von [Datenbankname] aufrufen. Auch damit finden Sie nicht deklarierte Variablen sehr zuverlässig.
Die Option “Elemente automatisch auflisten”
Wenn Sie Code im VBA-Editor eingeben, egal ob in einem Codefenster oder im Direktbereich, und im Anschluss an einen Klassen- oder Objektnamen einen Punkt setzen, bietet IntelliSense automatisch mögliche Methoden oder Eigenschaften für das jeweilige Element an (siehe Bild 8).
Bild 8: IntelliSense funktioniert nur, wenn die Option Elemente automatisch auflisten aktiviert ist.
Dieses Verhalten können Sie abschalten, indem Sie die Option Elemente automatisch auflisten deaktivieren.
Damit schalten Sie aber auch gleich noch ein weiteres Verhalten ab, nämlich die Auflistung möglicher Werte für Parameter – sofern es für diese eine entsprechende Enumeration gibt. Eine solche Auflistung sehen Sie beispielsweise in Bild 9.
Bild 9: Auch diese Liste gehört zu Elemente automatisch auflisten
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