Anwendungsparts sind eine der Neuerungen, die mit Access 2010 eingeführt wurden. Sie können damit Access-Objekte, also etwa Tabellen, Abfragen oder Formulare, in einer Vorlagen-Datenbank speichern und die Inhalte dann per Mausklick zur aktuell geöffneten Datenbank hinzufügen. Dieser Artikel zeigt, wie Sie diese Anwendungsparts nutzen und eigene Anwendungsparts erstellen.
Anwendungsparts
Wenn Sie viel mit Access arbeiten, stoßen Sie immer wieder auf ähnliche Aufgaben. Dementsprechend benötigen Sie auch immer wieder die gleichen Objekte – beispielsweise Standardtabellen wie tblAnreden oder tblAdressen oder auch Formulare, Standard-module oder Klassenmodule mit immer wiederkehrenden Funktionen.
Die bisherige Vorgehensweise dürfte wie bei vielen entweder das Neuerstellen oder das Importieren der Objekte aus anderen Datenbankdateien sein.
Ab Access 2010 finden Sie ein interessantes Werkzeug, welches das letztere Vorgehen stark vereinfacht: Sie können eines oder mehrere vordefinierte Objekte per Ribbon-Schaltfläche zu Ihrer Anwendung hinzufügen.
Dazu klicken Sie einfach auf die Ribbon-Schaltfläche Datei|Anwendungsparts und öffnen so die Gallerie aus Bild 1.
Bild 1: Auswahl vorgefertigter Anwendungsparts
Die Gallerie teilt die vorhandenen Anwendungsparts auf verschiedene Gruppen auf. Die ersten beiden Gruppen der Gallerie aus der Abbildung werden mit Access auf Ihrer Festplatte installiert.
Sie dienen im Wesentlichen als Anhaltspunkt für eigene Schöp-fungen dieser Art. Die unteren beiden Gruppen enthalten bereits Beispiele für benutzerdefinierte, also selbst erstellte Anwendungsparts.
Wenn Sie beispielsweise auf einen der Einträge der Kategorie Blankoformulare klicken, erstellt Access ein entsprechendes Formular und speichert es in der aktuellen Datenbank.
Diese Formulare haben keine Bindung zu irgendeiner Tabelle, Sie müssten diese also zum größten Teil noch vollständig mit einer Datenherkunft verbinden. Da können Sie auch gleich ein neues Formular auf Basis einer Tabelle der Datenbank erstellen und schnell die gewünschten Felder in das Formular ziehen.
Interessanter sind da schon die Elemente unterhalb von Schnellstart: Wenn Sie einen der dortigen Einträge auswählen, beispielsweise Benutzer, legt Access gleich mehrere Elemente an.
Klicken Sie etwa auf den Eintrag Aufgaben, liefert Access zunächst einen Dialog, der fragt, ob die mit diesem Anwendungspart gelieferte Tabelle Aufgaben mit einer der vorhandenen Tabellen verknüpft werden soll (siehe Bild 2).
Bild 2: Anlegen einer Tabelle und des passenden Formulars
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Sie legen fest, dass die Tabelle Aufgaben per 1:n-Beziehung mit einer der vorhandenen Tabellen verknüpft werden soll, also etwa mit der Tabelle tblKunden.
- Sie legen fest, dass eine der vorhandenen Tabellen, also etwa tblKunden, per 1:n-Beziehung mit der neu zu erstellenden Tabelle Aufgaben verknüpft werden soll.
- Alternativ geben Sie an, dass keine Beziehung angelegt werden soll.
Wenn Sie etwa die erste Option markieren und dort die Tabelle tblKunden auswählen, bietet der folgende Dialog alle Felder der Tabelle tblKunden als das an der Beziehung beteiligte Primärschlüsselfeld an (siehe Bild 3). Dort geben Sie außerdem an, ob das resultierende Nachschlagefeld nach dem Feldinhalt aufsteigend oder absteigend sortiert werden soll. Schließlich geben Sie den Namen für das der Tabelle Aufgaben hinzuzufügende Fremdschlüsselfeld an (hier ebenfalls KundeID). Um es vorwegzunehmen: Dies liefert nicht das gewünschte Ergebnis. Der Assistent erkennt nämlich automatisch das Primärschlüsselfeld der zu verknüpfenden Tabelle (hier KundeID). Sie müssen also das Feld auswählen, das in dem Nachschlagefeld, das für das Fremdschlüsselfeld angelegt wird, angezeigt und sortiert werden sollen. Wählen Sie also das Feld Kundencode aus und betätigen die Eingabe mit einem Klick auf die Schaltfläche Erstellen.
Bild 3: Erstellen einer Beziehung zwischen der neuen Tabelle der Tabelle tblKunden
Dies legt zunächst eine Tabelle namens Aufgaben an, die in der Entwurfsansicht wie in Bild 4 aussieht. Das Nachschlagefeld enthält die beiden Felder KundeID und Kundencode als Felder und zeigt nur Letzteres beim Aufklappen an – soweit also alles in Ordnung!
Bild 4: Die neu erstellte Tabelle Aufgaben
Außerdem hat Access zwei Formulare angelegt. Das erste heißt AufgabeDB und sieht in der Entwurfsansicht wie in Bild 5 aus. Es scheint so, als enthielte das Formular nur ein einziges Steuerelement. Wenn man dann in die Formularansicht wechselt, zeigt es jedoch ein komplettes Datenblatt mit allen Feldern der Tabelle Aufgaben an. Ein Blick in die Liste der Steuerelemente und das Anklicken verschiedener Einträge zeigt dann, dass die verwendeten Bezeichnungsfelder und die gebundenen Steuerelemente alle entweder mit minimaler Breite und Höhe oder mit den Abmaßen des einzigen sichtbaren Steuerelements übereinander abgelegt wurden.
Bild 5: Das Formular AufgabeDB enthält zunächst scheinbar nur ein Steuerelement …
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